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In liebevoller Erinnerung an Amsi Kern

 

Am 31. Oktober 2002 starb Amsi Kern, die Seniorchefin des CHIEMGAUER VOLKSTHEATERs und Mutter von Bernd Helfrich, im Alter von 80 Jahren.

Fast bis zuletzt hatte sie auf der Bühne gestanden.Amsi Kern, am 18. September 1922 in München geboren, startete als 17-Jährige ihre Theaterkarriere bei dem legendären Volksschauspieler Weiß Ferdl, auf der Bühne des berühmten Platzl, im Herzen Münchens. Amsi hat dort alles gespielt, was von ihr verlangt wurde.
Und der Weiß Ferdl, bekannt für seine „gute Nase", sagte damals schon: „Amsi, ich glaube, Sie werden einmal eine gute Alte". Er sollte recht behalten - aber bevor sie die „Gute Alte" wurde, bezauberte Amsi Kern in unzähligen Rollen als flotte und fesche Liebhaberin.

 

1943 ging sie nach Russland zum Fronttheater. Nach Kriegsende lernte sie ihren Mann Lothar Kern kennen.Aus Amsi Helfrich wurde Amsi Kern - Lothar und Amsi heirateten.

1964 übernahmen Lothar und Amsi Kern das bereits seit Ende der zwanziger Jahre bestehende CHIEMGAUER VOLKSTHEATER. Nach der Trennung von ihrem Mann übernahm sie 1964 das CHIEMGAUER VOLKSTHEATER in eigener Verantwortung.

 

Sie schaffte es in kurzer Zeit, mit aufopferndem Einsatz, unermüdlicher Ausdauer, ihrer Integrationsfähigkeit und ihrer Berufserfahrung, die „Chiemgauer" zu dem Erfolgstheater zu machen, das es bis heute ist.

Dabei förderte sie über all die Jahre hinweg viele Nachwuchstalente, darunter heute so bekannte Schauspieler/innen wie Egon Biscan, Michaela Heigenhauser und Kathi Leitner, die 1999 für ihre Darstellung der Anna in Franz Xaver Bogners BR-Film „Einmal leben" den Bayerischen Fernsehpreis bekam.

 

1984 übergab Amsi Kern als Theaterprinzipalin die Zügel an ihren Sohn Bernd Helfrich und ihre Schwiegertochter Mona Freiberg, weil sie selbst "nur noch schauspielern" wollte. Allein 1999 tourte Amsi Kern mit ihrem Ensemble mit rund 100 Aufführungen durch Deutschland und Österreich, füllte Stadthallen und Provinztheater und ist seit Januar 1995 regelmäßig im Bayerischen Fernsehen präsent.

 

Im Juli 2000 wurde Amsi Kern vom Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber für „die Förderung guten Volkstheaters und die Förderung von Nachwuchstalenten" mit dem Bayerischen Verdienstorden geehrt. „Das war die Krönung meiner Laufbahn", sagte sie damals.

Genauso, erzählte Amsi Kern, habe sie sich aber über das Kompliment eines Frankfurter Bankers gefreut, der einmal zu ihr gesagt hatte: „Sie sind für mich eine Mischung aus Franz Josef Strauß und John Wayne!". Das war schon deshalb ein Volltreffer, weil John Wayne Amsi Kerns Lieblingsschauspieler war, von dem sie alle Western gesehen hat.

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